Das Innere Kind und Seine Macht über Unsere Beziehungen
- flofendl
- 12. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Warum unser inneres Kind unsere Beziehungen beeinflusst
Hast du dich jemals gefragt, warum du in Beziehungen immer wieder in dieselben Muster fällst? Warum du auf Kritik überempfindlich reagierst oder dich von Nähe schnell erdrückt fühlst? Warum du manchmal das Gefühl hast, dein Partner oder deine Partnerin „triggert“ dich auf eine Weise, die sich viel intensiver anfühlt, als die Situation eigentlich rechtfertigt?
Die Antwort liegt oft in unserem inneren Kind – dem emotionalen Kern unserer frühen Erfahrungen, der unsere Beziehungen tief prägt.
Unser inneres Kind ist der Teil in uns, der in der Kindheit bestimmte emotionale Prägungen erfahren hat. Ob durch liebevolle Zugewandtheit oder durch Vernachlässigung und Schmerz – diese Erfahrungen formen unbewusst, wie wir heute lieben, vertrauen und mit Konflikten umgehen.
Wie zeigt sich das innere Kind in Beziehungen?
Es gibt verschiedene „innere Kinder“, die unser Beziehungsverhalten prägen. Hier sind einige typische Muster:
1. Das verlassene Kind: Menschen mit diesem Muster haben oft Angst vor Zurückweisung. Sie klammern sich in Beziehungen an ihren Partner oder brauchen ständige Bestätigung, um sich sicher zu fühlen.
2. Das misstrauische Kind: Wer als Kind enttäuscht oder betrogen wurde, neigt dazu, in Beziehungen auf Distanz zu gehen, aus Angst, wieder verletzt zu werden.
3. Das überangepasste Kind: Manche Menschen lernen früh, dass sie nur geliebt werden, wenn sie Erwartungen erfüllen. Sie stellen die Bedürfnisse des Partners immer über ihre eigenen – oft auf Kosten ihres eigenen Wohlbefindens.
4. Das rebellische Kind: Wurde in der Kindheit viel Kontrolle oder Strenge erlebt, kann sich das innere Kind durch Widerstand äußern – gegen Nähe, gegen Verbindlichkeit oder gegen jede Form von Regeln in Beziehungen.
Diese Muster sind nicht bewusst – sie laufen tief in unserem Unterbewusstsein ab. Doch sie bestimmen, ob wir Bindung zulassen oder sabotieren, ob wir vertrauen oder zweifeln, ob wir uns geliebt fühlen oder ständig kämpfen.

Wie Coaching hilft, das innere Kind zu heilen
Bewusstwerdung ist der erste Schritt zur Veränderung. Im Coaching arbeiten wir daran, diese tiefen Muster zu erkennen, zu verstehen und schließlich zu transformieren.
1. Erkennen: Wer spricht gerade in mir?
Der erste Schritt ist die Selbsterkenntnis: In welchen Momenten übernimmt das innere Kind die Kontrolle? Welche Trigger gibt es? Welche Emotionen fühlen sich überproportional stark an?
Hier helfen gezielte Coaching-Methoden wie:
Achtsamkeitsübungen zur Selbstwahrnehmung
Reflexionsfragen, um Muster zu erkennen
Arbeit mit inneren Bildern, um das Kind in sich sichtbar zu machen
2. Verstehen: Woher kommt dieses Muster?
Wenn wir erkennen, dass unser Verhalten nicht „einfach so“ ist, sondern aus tiefen Kindheitserfahrungen stammt, entsteht ein Schlüssel zur Heilung. Wir lernen zu verstehen:
Was haben wir als Kind erlebt?
Welche Schutzmechanismen haben wir uns angeeignet?
Was hat uns damals gefehlt?
3. Verändern: Dem inneren Kind das geben, was es braucht
Im Coaching geht es nicht darum, das innere Kind loszuwerden – sondern darum, es zu integrieren. Denn unser inneres Kind braucht nicht Verdrängung, sondern liebevolle Zuwendung.
Wir lernen:
Uns selbst die Liebe zu geben, die wir als Kind vielleicht nicht bekommen haben
Uns selbst Sicherheit zu schenken, anstatt sie vom Partner zu erwarten
Selbstbestimmt und erwachsen zu agieren, anstatt aus alten Schutzmechanismen heraus zu reagieren
4. Frei werden: Beziehungen auf Augenhöhe führen
Wenn wir unser inneres Kind heilen, werden unsere Beziehungen freier, tiefer und reifer. Wir hören auf, unsere Partner für alte Wunden verantwortlich zu machen. Wir brauchen nicht mehr zu kämpfen oder uns anzupassen. Stattdessen lernen wir, in der Gegenwart zu sein, authentisch zu lieben und wirkliche Nähe zuzulassen.
Philosophische Perspektive: Der Weg zur Selbstverantwortung
„Bis du das Unbewusste bewusst machst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen.“ – Carl Gustav Jung
Die Arbeit mit dem inneren Kind ist letztlich ein philosophischer Akt: Es ist die Befreiung von alten Geschichten und die Übernahme der Verantwortung für unser eigenes Leben. Wir sind nicht mehr das Opfer unserer Prägungen, sondern die bewussten Gestalter unserer Realität.
Beziehungen sind der Spiegel unseres inneren Zustands. Wer sich selbst heilt, heilt auch seine Beziehungen. Wer sein inneres Kind annimmt, findet nicht nur tiefere Liebe, sondern auch wahre Freiheit.
Fazit: Dein inneres Kind als Schlüssel zur Liebe
Wenn du dich in deinen Beziehungen immer wieder in denselben Mustern gefangen fühlst, könnte es an deinem inneren Kind liegen. Doch du bist diesen Mustern nicht ausgeliefert – mit Bewusstsein, Coaching und Selbstliebe kannst du lernen, aus ihnen auszusteigen.
Die wichtigste Frage ist:
Bist du bereit, dein inneres Kind an die Hand zu nehmen und es in dein erwachsenes, bewusstes Leben zu integrieren?
Denn wenn du dein inneres Kind heilst, heilst du auch deine Beziehungen. Und das ist der Schlüssel zu wahrer, tiefer und erfüllender Liebe.






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